
Publikumsbeschwörung
„Wenn ich die sehe, denke ich die verdienen nichts. Die sitzen gern im Dunkeln und zünden sich Kerzen an. Das finden die gemütlich. Die denken, die müssen uns befreien. Die können unsere Gedanken lesen. Nein, wir können deren Gedanken lesen…“ – Die Schule ist der Ort, wo die Praktik des Gedankenlesens am häufigsten eingesetzt wird: Lehrer*innen schleichen sich in die Köpfe ihrer Schüler*innen. Schüler*innen versuchen die Gedanken ihrer Lehrer*innen zu manipulieren.
Im Rahmen des HOUSECLUB und als Theaterprojekt mit Jugendlichen setzt Turbo Pascal eine Auseinandersetzung fort, die 2010 während X-Schulen an der Hector-Peterson-Schule begonnen wurde. Was denken Jugendliche über die anderen, von denen sie sonst beschrieben und beurteilt werden – Lehrer*innen, Erwachsene, Deutsche? Und was glauben sie, was über Sie gedacht wird?
Peter Handkes „Publikumsbeschimpfung“ verwandelt sich in eine Publikumsbeschwörung. Magische Kommunikationspraktiken werden getestet, um Denkmuster und Machtverhältnisse zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen, Erwachsenen und Jugendlichen, Mehrheiten und Minderheiten, Bühne und Publikum zu verdrehen oder aufzulösen. „Glauben Sie nicht an Jesus? Glauben Sie an mich! Wenn Sie an mich glauben, dann wird alles gut. Bei mir gibt es Kekse umsonst.” Eine gespenstische Gegenüberstellung, die zwar von Fremdheit erzählt, aber zugleich große Intimität zulässt.
KONZEPT Turbo Pascal VON UND MIT Turbo Pascal und Schülern der Hector-Peterson-Oberschule Kreuzberg: Angela Löer, Can Temizkan, Dalia Hibish, Dogukan Kurt, Edanur Sari, Eren Ajhut, Eva Plischke, Fatima Amer, Fatma Hamade, Frank Oberhäußer, Görkem Ergun, Ibo Ammoura, Kader Pensel, Ranja El- Asmar, Sirin Yilmaz, Veit Merkle BÜHNE UND KOSTÜM Alexei Fittgen MUSIK Friedrich Greiling PRODUKTIONSLEITUNG Angela Löer REGIEASSISTENZ Swantje Ritz AUSSTATTUNGSASSISTENZ Elvin, Krille Eichenberger
PREMIERE 11. November 2011
Eine Produktion von Turbo Pascal mit dem HOUSECLUB/HAU Hebbel am Ufer. Gefördert durch den Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung.
PRESSE
